Es gibt eine beochbachtbare Diskrepanz
zwischen dem Umweltbewußtsein der Menschen und ihrem
Umweltverhalten. Dies kann auch nicht durch mehr Wissen
verbessert werden. |
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Im Gegensatz zu Adam Smith, der
behauptete, die "Unsichtbare Hand" des Marktes würde die
Egoismen der Menschen regeln, hat man festgestellt, dass das
Umweltverhalten der Menschen von dem Umweltbewußtsein
abweicht. Die Menschen legen umweltschädigendes Verhalten an
den Tag, obwohl sie ein gutes Umweltbewußtsein haben. Das
kommt sogar bei indigenen Völkern vor, die eigentlich sehr
nachhaltig denken. Das Verhalten kann auch nicht durch
Vermittlung von mehr Wissen verbessert werden. Nur eine
Umweltbildung im Kindergarten und in der Schule kann dem
abhelfen. Wenn die Menschen von klein auf lernen, sich
positiv zur Umwelt zu verhalten, machen sie es auch als
Erwachsene. Die Politik muß auch Anreize schaffen, um Umweltverträgliches Verhalten zu fördern. So sollte z.B. der ÖPNV attraktiver und besser gemacht werden, um die Menschen vom Autofahren wegzubekommen. Ohne Anreize, sich positiv zur Umwelt zu Verhalten, werden die Menschen nicht zu bewegen sein, sich umweltgerecht zu verhalten. Das Problem ist auch als Allmendeproblem, Tragik der Allmende oder Allmende-Dilemma bekannt. Wenn ein Umweltgut, wie die Natur kostenlos ist, wird es jeder solange nutzen, wie es geht. Da der Nutzen dem einzelnen zukommt, der Schaden aber der Allgemeinheit, wird der Mensch als Nutzenmaximierer den bis ins Unendliche steigern wollen. Das geht aber auf einer endlichen Welt nicht. Man kann das Problem lösen, indem man das Allmendegut in Privat- oder Staatsbesitz überführt. Auch kann man die Schädigung der Allmende sanktionieren bzw. bestrafen. Nur mit dem "Guten Willen" und Ethik ist es aber nicht getan. Ich denke auch, dass die Preise der Waren die ökologische Wahrheit sagen müssen und die Kosten der Allmendenutzung schon eingeschlossen sein müssen. Dies ist über Ökosteuern möglich. In unserer Gesellschaft wird halt fast alles über das Geld geregelt. Auch wenn die Menschen protestieren werden, muß man die Allmendenutzung verteuern. Indigene Völker betreiben zum Beispiel Wanderfeldbau im Tropenwald. Sie tun dies solange, bis die Fruchtbarkeit des Bodens erschöpft ist. Dann ziehen sie weiter. Sie machen das also so lange, wie die Energie, die sie aus dem Anbau erzielen größer ist, als die Energie, die sie für den Anbau investieren müssen. Die Auswirkungen auf die Umwelt bleiben gering, weil nur sehr wenige Menschen im Tropenwald leben. Allerdings könnte es sein, das der Urwald gar nicht so wild ist, sondern schon ein Stück Kulturwald. Man nennt die Wissenschaft, die sich mit dem Umweltverhalten beschäftigt Umweltpsychologie. Das Allmendeproblem wird auch in der Ökonomie behandelt. Verhaltensänderungen sind nach Frederik Vester sehr wichtig, um Umweltverbesserungen zu erreichen. Nur sind sie auch sehr schwer zu erreichen. |
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buecherfinder bookbutler |
Literatur: Michael J. Casimir, Mitwelt oder Umwelt - Kulturökologie im Spannungsfeld zwischen Romantik und Wissenschaft, in: Martina Jarnuszak, Frank Kressing (Hrsg.:) Zusammenhänge - Ureinwohner und Industrienationen, Infoestudie Nr.9, Mönchengladbach, Infoe-Verlag, 1994 Frederic Vester, Die Kunst vernetzt zu denken - Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität, München, DTV, 2002
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Ecosia.org | Links: Mit Umweltverhalten oder Allmendeproblem, Tragik der Allmende oder Allmende-Dilemma suchen |
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Erstellt am 1.07.2004, Version vom 22.10.2017, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |
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