Home Allgemeine Themen Was ist Nachhaltigkeit? Kernthemen Links Gästebuch Forum Newsletter Suchen Impressum Blog |
Ein denken in vernetzten Systemen fällt uns allen schwer. Um dies zu erreichen müßten wir vielleicht auch mehr mit der rechten Hirnhälfte denken, die mehr dafür geeignet ist. |
Zurück |
Alle Vorgänge in der Natur sind nichtlinear. Meistens
lassen sich einzelne Probleme auch nur durch Regelkreise
oder lineare oder nichtlineare
Differentialgleichungssysteme darstellen.
Dietrich Dörner hat in seinem Buch "Die Logik des Mißlingens" aufgezeigt, wie man am besten komplexe Probleme löst. Und zwar gingen die Menschen, die die komplexen Aufgaben am besten lösten wie folgt vor: - Am Anfang besorgten sich diese Menschen viele Informationen und werteten diese systematisch aus. Detailprobleme wurden nicht außer acht gelassen. - Selbst bei größeren Simulationsspielen wurden nur kleine Eingriffe vollzogen und dann gewartet, wie das System reagiert. Dabei wurden erneut viele Informationen gesammelt und ausgewertet. - Die Personen kamen mit wenigen Eingriffen in das System aus. Meist lassen sich die Systeme in der Natur durch Regelsysteme in einem Modell abbilden. Fast alle Systeme in der Natur sind Regelsysteme mit negativer Rückkopplung. Das heißt, daß die Ausgangsgröße sich selbst wieder beeinflußt und zwar mit einer abschwächenden Wirkung, so daß das System sich selbst stabilisiert. Regelungssysteme mit positiver Rückkopplung sind dagegen instabil, weil die Ausgangsgröße durch positive Rückkoppelung vergrößert wird, und sich so immer wieder vergrößert. Die Vorgänge in der Natur lassen sich auch als Netzwerk darstellen. Solch ein Netzwerk ist ziemlich stabil, auch wenn einzelne Netzpunkte wegfallen. Fallen jedoch immer mehr Netzpunkte weg, kann es schließlich zur Zerstörung des ganzen Netzes kommen, was sich allerdings nicht vorausberechnen läßt. Genauso ist das mit der Natur. Immer mehr Tiere und Pflanzen sterben aus. Immer mehr Gifte und Emissionen werden in die Natur eingeleitet. Bis jetzt ist das System noch stabil. In Zukunft könnte das Aussterben einer Art jedoch eine Katastrophe auslösen. Genauso könnte die Zunahme einer Emission das ganze System zerstören. Bekannte dynamische Vorgänge sind: - der Einschwingvorgang bei Schwingungssystemen - Räuber-Beute Modelle - einfache Regelungen um nur einige zu nennen. Dynamische Systeme verhalten sich in der Regel aber nicht so linear wie z.B. ein einfacher Schwinger. Nimmt man z.B. ein Doppelpendel, dann läßt sich das Verhalten nicht genau voraussagen, da das System immer wieder an Punkte gelangt, in denen es entweder in die eine oder die andere Richtung ausschlägt. Das Wetter z.B. ist ein chaotisches System. Es gibt immer wieder Zustände, die sich nicht vorausberechnen lassen, weil es an diesen Atraktoren verschiedene Möglichkeiten gibt, wie sich das Wetter weiter entwickeln kann. Beispiele für Chaotisches verhalten: Mandelbrotmengen Wetter Strömungen (turbulente) Doppelpendel und -schwinger Heute noch werden in der Umwelttechnik
sogenannte End-of-the-pipe-Technologien angewendet, die
nur an ein System angehängt werden und so die Produkte
verteuern (Filter an Kraftwerk). Zukünftig muß der
Umweltschutz aber in das System integriert werden, damit
die Dienstleistungen
erschwinglich bleiben, und die Umwelt fast ganz
entlastet wird. Zum Beispiel wird es statt großen
Kondensationskraftwerken eine dezentrale
Energieversorgung auf der Basis regenerativer Energien geben.
Statt eines Rasenmähers wird es eine Blumenwiese und das
Mieten eines Grasschneidenden Bediensteten für zweimal
im Jahr geben. Professor Vester hat ein Sensitivitätsmodell mit Computerunterstützung entwickelt, dass es erlaubt, komplexe Probleme mit Systemen zu lösen. Biologische Systeme sind Selbstregulierend und auch Fehlertolerant. Wir Menschen machen meist Fehler im Umgang mit kybernetischen System, weil wir kausal nach Ursache und Wirkung denken. Er hat 9 Arbeitsschritte mit dem Computerprogramm Sensitivitätsmodell Frederic Vester herausgearbeitet: - Systembeschreibung Des weiteren gibt es acht Grundregeln bei biokybernetischen Systemen: 1. Negative Rückkopplung muß über positive
Rückkopplung dominieren Ohne die Hilfe eines Computerprogrammes ist die Simulation des Systems aber nicht möglich. Man muß die Komplexität des Systems auch auf ungefähr 40 Variablen reduzieren, damit das System nicht zu unübersichtlich wird.
|
||
buecherfinder bookbutler Buchpreis24 |
Literatur:
Dietrich Dörner - Die Logik des Mißlingens - rororo Erich Jantsch - Die Selbstorganisation des Universums - Hanser 1992 Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus - suhrkamp 1991 Humberto Maturana - Der Baum der Erkenntnis - 1990 Humberto Maturana - Was ist Erkennen? - Piper 1996 Bernd-Olaf Küppers (Hrsg.) - Ordnung aus dem Chaos - Serie Piper 1987 Frederic Fester - Denken, Lernen, Vergessen - DTV Karl-Heinz Becker, Michael Dörfler - Dynamische Systeme und Fraktale - Vieweg 1989 Hartmut Bossel - Simulation dynamischer Systeme - Vieweg 1989 Hartmut Bossel - Modellbildung und Simulation - Vieweg 1994 Andreas Becker - Zukunftsfähige Poltik - München, Ökom-Verlag, 1. Auflage 2001 Frederic Vester - Die Kunst vernetzt zu denken - München, DTV 2002 |
|
Ecosia.org | Links:
Vernetzt-denken.de (kommerziell) Studiengruppe Biologie und Umwelt Frederic Vester In Suchmaschinen können sie auch mit den Schlagwörtern Selbstorganisation, Chaos, Synergetik, Systemtheorie, Kybernetik oder komplexe Systeme suchen |
|
Erstellt am 26.11.1997, Version vom 21.10.2017, Johannes Fangmeyer , GNU-FDL | Top
Zurück |