Ethik

Tue alles was du willst, aber schade nicht.
Was Du nicht willst das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
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Wir, vor allem die westliche Welt brauchen eine neue Ethik, die die Menschenrechte, Kinderrechte und eine neue Umwelt-Ethik mit Natur und Tierrechten beinhaltet. Die Menschenrechte sind unteilbar und universell. Sie sind dabei ein Grundethos dieser Welt zu werden. Wenn man amnesty internationel glauben darf, dann hat sich die Situation schon ein bischen verbessert. Trotzdem bleibt viel zu tun. Da sind die Kinderrechte, Schutz vor Ausbeutung von Kindern, Schutz vor sexueller Ausbeutung, die Rechte der indigenen Völker, die zum Teil eine völlig andere Auffassung von Besitz und Recht haben als wir. 

Wir brauchen auch eine vorsorgende Ethik, die den Entwicklungen in der Wissenschaft nicht nachläuft, sondern diese, wie zum Beispiel die Gentechnik, im Vorfeld schon abwürgt und gar nicht erst aufkommen läßt. 

Diese neue Ethik muß von Empathie mit anderen Menschen, der Umwelt und dem ganzen Universum gekennzeichnet sein. Zudem muß uns die Sorge um das Leben und Wohlergehen von zukünftigen Generationen bei unseren Entscheidungen leiten. Dies hatte schon der Friedensstifter der Irokesen (5 Nationen) erkannt. Nur wenn wir mitfühlen können, das jedes Lebewesen leben will, und sein Leid verringern will, können wir zu einem harmonischen Zusammenleben und einem angepaßten Leben in der Umwelt kommen. Da auch der Mensch leben will, kommt es natürlich zu Konflikten mit Lebewesen wie Viren und Bakterien und anderem, die der Mensch abtöten muß, wenn er selbst überleben will. Vielleicht gibt es auch eine natürliche Abwehrkraft gegen Viren. Die Viren existieren zwar im Körper, lösen aber keine Krankheit aus. Dies darf uns aber nicht davon abhalten Empathie mit den anderen Lebewesen und -formen zu haben. 

Schwierig wird es, wenn Tiere getötet werden, um sie zu Essen. Deshalb sollten alle Menschen Vegetarier werden, aber immerhin viel weniger Fleisch essen. Dies hilft auch, alle Menschen auf der Erde zu ernähren. 

Das Theozidee-Problem und das Euphytrion-Dilemma zeigen uns, das wir unser Zusammenleben mit anderen Menschen und der Mitwelt ohne Bezug auf einen Gott lösen müssen. Gott wird nämlich leicht benutzt, um die Verantwortung für eigenes handeln auf ihn abzuwälzen. 

Opfer sind und waren immer unnütz und schädlich. Wir müssen selbst mit unserer Schuld fertig werden. Auch die Beichte ist hierzu nicht geeignet. Gibt sie doch anderen Menschen Macht über uns. Wege mit der Schuld fertig zu werden sind: Sorge um andere Menschen, Rätzellösen, Kreativität, Kunst und Humor. 

Nicht jedes Leid ist für das geistige Wachstum eines Menschen förderlich. Es gibt Leid, daß wir nicht erklären können und wo manchmal nicht einmal eine Linderung möglich ist. Das meiste Leid ist jedoch linderbar. Es würde auch in unserer Welt wenig kosten um es zu lindern oder gar zu heilen. 

Aber die Welt besteht nicht nur aus Leid, es gibt auch eine Menge Freude in ihr. 

Wir müssen unsere Hilflosigkeit und Ohnmacht integrieren, um durch dieses wissen und fühlen zur Autonomie, einem Zustand, indem denken, fühlen und handeln eins werden, zu gelangen. Wer einmal genau hinschaut, der sieht, daß schon unsere Realität der Wahnsinn ist. Unübersehbare ökologische Katastrophen, Arbeitslosigkeit, Hunger und Armut werden nicht wahrgenommen. Grasfressende Kühe werden mit Tiermehl gefüttert. Große Lebensmittelmengen in Kühlhäusern gelagert oder vernichtet. Es wird der Freie Markt proklamiert, doch in einigen Bereichen, besonders der Landwirtschaft gibt es ihn weltweit nicht. Mit dem Geld das in 14 Tagen für die Rüstung weltweit ausgegeben wird könnte man alle Krankheiten der Welt heilen oder lindern. Im UN-Sicherheitsrat sitzen die 5 Nationen mit Vetorecht, die für den Frieden sorgen sollen und gleichzeitig die größten Waffenexporteure der Welt sind. Der Drogenhandel wird bekämpft, wie damals der Alkoholhandel in den USA während der Prohibition, und damit werden die Banden und die Kriminalität selbst erzeugt. Anstatt die Drogen kontrolliert vom Staat abzugeben und so den Dealern das Wasser abzugraben. Der Tod einer Prinzessin erregt mehr Aufmerksamkeit als der Tod und die Verstümmelung aller Minenopfer, für die sie sich eingesetzt hat. Weitere Beispiele gibt es genug. 

Haß und Gewalt müssen durch einüben und reflektieren dieser Gefühle und Handlungen überwunden werden. Haß ist auch immer ein Problem des Selbsthasses. Indem man abgespaltene Teile seines Selbst in andern bekämpft, wird man nie zur Autonomie gelangen. Auch unsere Einteilung in Gut und Böse erschwert unsere Einsicht, daß auch legitime Interessen, die beide angemessen und gut sind aufeinander prallen können. Die griechische Tragödie und einige Schriftsteller wie z.B. Hebbel geben hier gute Beispiele. 

Liebe ist ein zu differenziertes Gefühl, um es allein durch Nächstenliebe und Feindesliebe erklären zu können. Für viele ist Feindesliebe auch unerreichbar. Sie zerbrechen an diesem fragwürdigen Ideal. Auch Sexualität gehört zur Liebe. Auch Sexualität kann zu einer Verbundenheit zwichen den Menschen führen. Aufklärung der Kinder und Jugendlichen in Theorie und Praxis darf nicht fehlen. Nur so kann Sexualität zur Quelle von Freude werden. Zudem scheint eine genußvolle Sexualität Menschen friedlicher zu machen. Auf jeden Fall darf sie nicht unterdrückt und verteufelt werden. 

Genau wie die Menschenrechte positiv abgefaßt sind, um ein absolutes Gebot zu vermeiden, welches nicht einhaltbar ist, und Unterlassungen ebenso zu erfassen, muß die neue Ethik positiv für Mensch und Mitwelt abgefaßt sein. Pflichten ergeben sich aus diesen Rechten. Sie aufzuführen wäre dann nicht mehr nötig und würde auch die Menschen abschrecken. Diese Ethik muß präzise ausgedrücht sein. Fabeln und Gleichnisse bringen hier nichts. Einige Pflichten sind aber sinnvoll erwähnt zu werden: Eigentum verpflichtet und die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber einem ungerechten Staat. 

Gutes muß um seiner selbst Willen getan werden. Die Mitwelt muß um Ihrer selbst willen erhalten und geschützt werden. Wir müssen lernen alterozentriert zu denken, um nicht zuerst an uns selbst zu denken sondern an die Bedürfnisse anderer Menschen. Unsere Bedürfnisse werden dann ganz von selbst erfüllt. Wie das Hedonismus-Dilemma zeigt, geht es uns je besser je mehr wir für  andere tun. 

Die Gesellschaft muß für soziale Gerechtigkeit sorgen. Untersuchungen zeigen, daß es Gesellschaftlichen Fortschritt ohne Revolutionen nur gibt, wenn die Gegensätze zwischen Arm und Reich nicht gravierend sind, alle also in etwa das gleiche Einkommen haben, und Kranke, Behinderte und Senioren integriert werden. Das Beispiel der Grameen Bank in Pakistan zeigt, das man schon mit wenig Geld die Situation der Armen mit marktwirtschaftlichen Mitteln verbessern kann. 

Unser Strafrecht muß in ein Maßnahmerecht umgewandelt werden, das die Täter zwingt, Wiedergutmachung an den Opfern oder derren Angehörigen zu leisten. Bei Mord, Vergewaltigung oder machen Wirtschaftsverbrechen ist eine Wiedergutmachung nicht möglich, allenfalls eine Linderung. Auch werden manche Täter ihr Leben lang weggesperrt werden müssen, weil sie zu gefährlich sind. Eine Entschädigung kann aber den Opfern etwas helfen und würde den Täter vielleicht zur Einsicht bringen. 

Statt uns mit militärischen Mitteln zu verteidigen, sollten wir darüber nachdenken uns mit gewaltfreien Mitteln zu verteidigen. Die Soziale Verteidigung bietet ein ganzes Konzept an, wie sich ein Staat ohne Militärische Einrichtungen verteidigen kann. Der Grundgedanke ist, nicht die Eintrittskosten, sondern die Kosten der Besetzung möglichst hoch für den Aggressor zu machen. Dabei wird der Aggressor nicht am Einmarsch gehindert, sondern durch dynamische Weiterarbeit daran gehindert, die Macht im Land zu übernehmen. Verteidigt wird nicht das Terrotorium sondern die Lebensweise eines Landes. Beispiele für gewaltfreies handeln sind z.B. die Sportarten Tai-Chi und Aikido sowie die Taten Gandhis und Martin Luther Kings. In den letzten Jahren gab es gehäuft gewaltfreie Aktionen ganzer Völker: Machtwechsel auf den Philippinen, Generalstreik nach Putsch in der UdSSR, Befreiungskampf der baltischen Völker, Befreiung Südafrikas von der Apartheid, Auflösung der DDR, Proteste in Serbien nach den Wahlen 1996. Auch unter der NS-Herrschaft gab es solche Beispiele in Norwegen, Dänemark, Niederlande und Belgien. Sogar mitten in Deutschland, in Berlin gab es 1943 einen gewaltfreien Protest in der Rosenstraße gegen die Deportierung von jüdischen Ehepartnern. Alle inhaftierten wurden freigelassen. Die Nazis schossen nicht, und mußten sogar Menschen aus KZs zurückholen.

Wir brauchen eine globale Ethik, weil manche Probleme eben nur global gelöst werden könnnen. Es gibt dazu Ansätze bei den Baha'i oder dem Weltethosprojekt von Hans Küng. Diese neue Ethik muß alle bereiche des Lebens umfassen. Ein Anfang sind die Menschenrechte. Die Religionen müssen sich mit Atheismus und Humanismus zusammentun, damit eine globale Ethik formuliert werden kann.

Wegen der Nachhaltigkeit müssen neue Leitbilder entwickelt werden. In der Studie Zukunftsfähiges Deutschland vom BUND und von Miserior wurde ein Leitbild des "Gut leben statt viel haben" aufgezeigt. Es wurde auch manchmal ein Modell von Zeitwohlstand statt materiellem Wohlstand vorgeschlagen.

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Literatur:

Gernot Jochheim, Frauenprotest in der Rosenstraße 

Jaques Semelin, Ohne Waffen gegen Hitler 

Theodor Ebert, Soziale Verteidigung Band 1+2. 

Andreas Brenner, Ökologie-Ethik, Leipzig, Reclam Leibzig, 1996

Peter Spiegel, Das Terra-Prinzip, Stuttgart, Horizonte Verlag, 1. Auflage 1996


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Email Erstellt am 12.11.1997, Version vom 14.10.2017, Johannes Fangmeyer, GNU-FDL Top zurück