Wir müssen vom Produktgedanken loskommen und stattdessen Ergebnisse verkaufen wie z.B. statt Rasenmäher Rasenpflege, statt Waschmaschine Wäschepflege, statt eigenes Auto Mobilität. | Zurück | |
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So würden wir bei der Dienstleistung
Wäschepflege keine Waschmaschine mehr kaufen, sondern
unsere Wäsche bei einem Dienstleister abgeben, der die
Wäsche behandelt, oder in einem Waschsaloon bzw in der
Gemeinschaftswaschmaschine in der Wohnanlage waschen. Der
Dienstleister, der die Waschmaschine aufstellt, würde
schon wegen der Kosten auf eine reparierbare Waschmaschine
achten. Die Nutzungsdauer einer Waschmaschine würde so
verlängert. Auch die Nutzungsintensität würde gesteigert,
da es viele Nutzer der Waschmaschine gäbe. Der
Dienstleister wurde eine halbgewerbliche oder gewerbliche
Waschmaschine aufstellen, die wesentlich länger hät,
erweiterbar und gut reparierbar ist.
Ein Rasenmäher wird nur ca 30-35 mal im Jahr benutzt. Es wäre einfacher ihn vor Ort zu mieten, statt einen für die wenigen Stunden der Nutzung zu kaufen. Dann wäre der Vermieter daran interessiert die Kosten zu senken und würde einen professionellen Rasenmäher anbieten, der leicht zu reparieren wäre und eine lange Lebensdauer hat. Das Gerät wäre optimal ausgenutzt. Vielleicht würde er ihnen sogar die Person, die den Rasen mäht gleich mit anbieten. Er würde dann vielleicht sogar eine Wildwiese statt eines Rasens anlegen, die weniger gemäht werden muß und weniger Pflege bedarf als ein Rasen und auch besser für die Umwelt ist, da hier wieder viele Tiere heimisch werden könnten. Zudem würden auch Arbeitsplätze für weniger qualifizierte Menschen entstehen. Wahrscheinlich wäre die ganze Sache auch noch billiger als einen eigenen Rasenmäher zu kaufen. In vielen Bereichen werden solche Dienstleistungen schon angeboten: Bücherei, Werkzeugverleih, Büromöbelleasing usw. Auch für den Computer könnte man sich vorstellen, das ein Dienstleister ein Büro mit den neuesten Bürokommunikationsmitteln und Computern anbietet, wo man auch Büroartikel kaufen und leihen kann und ebenso Fotokopierer stehen. Bei Möbeln gibt es schon Firmen, die die gebrauchten Möbel zurücknehmen, wiederaufarbeiten und dann erneut verkaufen. Für den zurückgegebenen Stuhl erhät man für die Zahlung der Nacharbeit einen neu Aufgearbeiteten. Vor allem wegen der Kostenersparnis ist dies von Vorteil, auch wenn der erste Stuhl teurer ist. Dies ist vor allem im Bereich der Büromöbel der Fall. Hier stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. In der Industrie ist es aber schon gang und gäbe, nicht nur die Maschine oder Anlage anzuschaffen, sondern den Service und die Wartung, sowie die Versicherung gegen Ausfall noch dazu. Dies würde dazu führen, das die Geräte und Anlagen reparierbar ausgeführt würden und eine erheblich längere Lebensdauer hätten. Zwar würden dann weniger Geräte hergestellt, aber die Arbeitsplätze würden im Service neu entstehen. Auch würde eine recyclinggerechte Konstruktion der Maschinen und Geräte dann leichter umzusetzen sein. Modeströmungen würden unterbunden, bei der eine Maschine nur noch gekauft wird, weil sie ein aktuelles Design hat, und wieder weggeworfen wird, wenn ein neues angeboten wird. Damit beschäftigen sich Ecodesign-Initiativen. Sie sind besonders in Österreich stark vertreten. Es darf nicht vergessen werden, dass die Dienstleistung aus der Region kommen muß. Lange Anfahrt- und Transportwege sind zu vermeiden. Ebenso muß die Produktion von Produkten Abfallärmer und Emissionsärmer
werden. Dazu gibt es verschiedene nationale und
internationale Cleaner Produktion Innitiativen. Mit
ihnen sollen Know how und Techniken vermittelt werden,
die zu einer saubereren Produktion führen. Die UN
unterstützt hier Projekte auf der ganzen welt. Es haben
sich zahlreiche Cleaner Production Initiativen gebildet.
Hierbei werden nicht mehr die End-of-pipe-Technologien
entwickelt, sondern Systemintegrierte Techniken, die die Vorbeugung
vor Verschmutzumg beeinhalten. Produktintegrierter Umweltschutz ist komplex. Er kann nur
innerhalb einer Branche betrieben werden. Denn sonst
sind die Anforderungen zu verschieden. In NRW gibt es die Effizienz-Agentur
NRW, die Firmen berät, wie sie effizienter und
ökologischer in der Produktion werden können. Es ist auch Öko-Effektivität
gefragt. Abfall darf nicht entstehen sondern muß wieder
neu in die Kreisläufe eingespeist werden. Man muß von
der Wiege zur Wiege denken. Besonders die benutzten
Chemikalien und Kunststoffe mit ihren toxischen
Zuschlägen müssen untersucht werden. Bislang wurde die
Produktion eigentlich nur optimiert. Bald müssen
Lösungen 2. Ordnung folgen, die zu neuen
Dienstleistungen führen und die Produktion cleaner
werden läßt. |
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Mit dem Programm GEMIS können
Energieinhalte und Stoffumsätze von Materialien und
Energieeinsätzen berechnet werden. Das Programm gibt es
kostenlos bei der HessenEnergie.
Recyclinggerechte und Reparaturgerechte Konstruktionen werden unter folgenden Grundsätzen hergestellt: Die Anzahl der Teile wird reduziert Die Anzahl der Werkstoffe wird reduziert Die Werkstoffe sind gekennzeichnet bzw die Teile sind mit Werkstoffkennzeichen versehen Verbundwerkstoffe werden vermieden Beschichtungen werden vermieden Das Gerät ist leicht demontierbar Teile sind direkt wiederverwertbar Teile sind recyclingfähig |
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buecherfinder bookbutler Buchpreis24 |
Literatur:
Walter R. Stahel, Langlebigkeit und Material-Recycling, Essen,
Vulkan Verlag, 1993 |
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Ecosia.org | Links:
Institut für Langlebige Produkte in Genf von Walter Stahel Cleaner Production Center Austria Unep Division of Technologie, Industry and Economics UNIDO (UN Industrial Development Organisation) Zero Emission Research and Initiative Englisch |
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Erstellt 2.11.1997, Version vom 14.10.2017,
Johannes Fangmeyer,
GNU-FDL |
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